Das hilflose "Ich"

Zeit
Dein "Ich" ?!

Das "Ich"

Eines Tages, oder war es in einer unbewußten Zeit, traf ich ein merkwürdiges, trauriges Wesen.
"Wer bist du?", fragte ich das traurig zu scheinende Wesen, das durchsichtig schimmerte und große, ausdrucksvolle Augen hatte.
"Ich bin es, das "Ich" ", entgegnete es mir hoffnungsvoll. "Das "Ich" !? Warum scheinst Du so traurig zu sein? Und warum bist Du hier?", entgegnete ich dem "Ich". "Das ist eine sehr lange Geschichte, die sich schon vor sehr langer Zeit zugetragen, angefangen hat. Und sie scheint gar nicht enden zu wollen." Welche Geschichte, bitte erzähle sie mir doch", forderte ich das "Ich" auf.

"Ja, natürlich, gerne. Es fing damit an, das die Kälte die Erde überfiel und das die Menschen vergasen, was wirklich wichtig ist im Leben. Sie glaubten das Geld und Macht wichtiger wäre, als Nächstenliebe und Freundschaft. Die Menschen taten einfach alles, um mehr Macht und mehr Reichtum an zu häufen, koste es was es wolle. So geschah es, das sie sich immer mehr von den Mitmenschen und zum Schluß von sich selbst entfernten. Als das passierte, verloren sie immer mehr ein Stück von sich selbst. Bis sie sich letztendlich ganz verloren. Damit also mich und so bin ich das "Ich" nun verdammt worden, ganz allein, einsam und traurig meiner Wege zu gehen. Dabei war es eine so schöne Zeit gewesen, als ich noch in den Seelen der Menschen wohnte, und sie wußten, wie wichtig ich bin."

"Von wem bist du das "Ich"?", fragte ich es etwas besorgt. Da lächele es mich hoffnungsvoll an und entgegnete mir: "Ich bin dein "Ich". Und ich bin gekommen, weil ich weiß, das du mich nicht verlieren willst, so wie ich auch das ich aller Menschen bin, da die Seelen in Freundschaft vereint sind. Du mußt die Menschen an mich erinnern, du mußt dich immer an mich erinnern, dann können die Seelen der Menschen wieder zufrieden und glücklich zusammen leben. Und damit auch ihr Menschen." Ich wurde von den Worten des "Ichs" mitten ins Herz getroffen, so schmerzten sie mich.

In diesem Moment wachte ich auf, ich hatte geträumt und ganz unruhig geschlafen. Und dachte über all das nach, was mir eben im Traum so wirklich vorkam.



© Monika Hubl-Moussa 2003


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