Oscar Wilde

Teil 1

Am 16.10.1854 wird Oscar Fingal O´Flahertie Wills Wilde in Dublin, Westland Road 21 geboren.
Er studierte mit außergwöhnlichem Erfolg in Dublin und Oxford. Die Berkeley Gold Medal for Greek gewinnt er 1874 und erhält ein Stipendium zum Besuch des Magdalen College, Oxford.

Er Veröffenticht seine Gedichte in verschiedenen Zeitschriften und gewinnt den Newdigate-Preis am 10.6.1878 für sein Gedicht Ravenna. Das Gedicht erscheint bei Thomas Shrimpton & Son, Oxford.

Oscar Wilde erwirbt am 28.11.1878 den akademischen Grad eines Bachelor of Arts.

1884 beginnt er eine ausgedehnten publizistischen Tätigkeit bei verschiedenen Zeitschriften und wird 1887 Herausgeber der Frauenzeitschrift The Woman´s World.

In den Jahren von 1888-1890 erscheinen Zahlreiche Publikationen. Darunter 1888 seine wundervollen Kunstmärchen: "Der glückliche Prinz" und andere Märchen, die seine Bekanntheit nur steigerten.

Am 30. November 1900 in Paris, sein Grabstein trägt die Inschrift: "Verbis meis addere nihil audebant et super illos stillabat eloquium meum", was soviel bedeutet wie: "Nach meinen Worten redet niemand mehr, und meine Rede traf auf sie nieder". Buch Hiob, 29, 22.

Aphorismen

Kunst und Wahrheit

Die Kunst ist kein Spiegel, sondern ein Kristall.
Sie schafft ihre eigenen Gestallten und Formen.
Das Leben ist der Kunst bester,
der Kunst einziger Schüler.
Ich bewahre mir Kunst als Leben.
Die Vergangenheit ist ohne Bedeutung.
Die Gegenwart ist ohne Gewicht.
Mit der Zukunft allein haben wir uns auseinanderzusetzen.
Denn die Vergangenheit ist,
was der Mensch nicht hätte sein dürfen.
Die Gegenwart ist,
was der Mensch nicht sein sollte.
Die Zukunft ist,
was die Künstler sind.
Durch die Kunst,
die Kunst allein,
erreichen wir unsere Vollendung.
Ein wirklicher Künstler glaubt an sich,
weil er ganz und gar er selbst ist.

Leben und Moralität

Wirklich zu leben ist das Kostbarste auf der Welt.
Die meisten Menschen existieren bloß, sonst nichts.
Im Leben gibt es tatsächlich nichts Entscheidendes oder Unwichtiges.
Alle Dinge sind gleichwertig und gleichwichtig.
Ich weiß nur,
daß das Leben nicht ohne barmherzige Nachsicht begriffen,
nicht ohne barmherzige Nachsicht
gelebt werden kann.
Man sollte Anteil nehmen an der Freude,
der Schönheit, der Farbigkeit des Lebens.
Je weniger über die Kümmernisse des Lebens gesagt wird,...
desto besser.
"Die Seele ist alt geboren und wird jung.
Das ist die Komödie des Lebens."
"Und der Leib wird jung geboren und wird alt.
Das ist die Tragödie des Lebens."


Monika Hubl-Moussa
Oscar Wilde:
Teil 2: Der glückliche Prinz   Teil 3: Der selbstsüchtige Riese   Teil 4: Die Nachtigall und die Rose

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